Projekt: Göttingen isst regional

Global:
Weltweit gibt es eine Bewegung der "Community Supported Agriculture (CSA)" - in Deutschland "Solidarische Landwirtschaft" genannt. In Frankreich, Großbritannien und USA arbeiten bereits viele tausend landwirtschaftliche Betriebe nach diesem Prinzip. In Japan versorgen die dort Teikei genannten Höfe ein Viertel der Haushalte.
In Deutschland hat sich im Herbst 2010 ein bundesweites Netzwerk gegründet um diese Art der Lebensmittelversorgung auch in Deutschland aufzubauen. Es gibt zur Zeit in ganz Deutschland 31 solidarische Landwirtschaftsprojekte - Tendenz steigend.

In Göttingen:
Anfang 2012 haben sich der Gärtnerhof Landolfshausen und eine Gruppe privater Haushalte zusammengeschlossen. Auf Grundlage der transparent dargestellten Jahreskosten der landwirtschaftlichen (Bio-)Produktion verpflichtet sich jedes Mitglied für ein Jahr regelmäßig monatlich einen festen Betrag an den Hof zu zahlen, der mit dem Geld seinen Möglichkeiten entsprechend wirtschaftet. Die AbnehmerInnen erhalten im Gegenzug die Gemüse-, Salat-, Kräuter- und Kartoffelernte.
Entscheidend ist, dass die Anbau- und Verarbeitungskosten vollständig gedeckt werden. Das beinhaltet neben dem Einkommen für die LandwirtInnen und Angestellten möglicherweise auch eine Altersvorsorge, im Idealfall einen Überschuss für zukünftige Investitionen. Alle Mitglieder legen den Anbauplan für die kommende Saison fest.
Die Verteilung der Ernteanteile erfolgt ein- bis zweimal pro Woche an mehrere Abholstellen, aus denen dann nach Bedarf Lebensmittel entnommen werden können. Grundlegend ist also, dass eine Gruppe die Abnahme der Erzeugnisse garantiert und die Ernte bzw. alles, was notwendig ist, um diese zu erzeugen, vorfinanziert. Alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten und die Ernte.
Klimaschutz:
Die Versorgung mit regionalen und saisonalen Biolebensmitteln trägt auf vielen Ebenen zum Klimaschutz bei:
- Der Ökolandbau bindet CO2 im Boden und arbeitet ohne energieintensiv hergestellte Kunstdünger und Pestizide.
- Die Produkte werden in der Region angebaut: Transportwege sind kurz und durch die Belieferung von zentralen Abholstellen auch für die Verbraucher ohne weite Wege zu erreichen.
- Der Gärtnerhof arbeitet so weit wie möglich auf dem Acker und in den Gewächshäusern mit Pferden.
Initiiert wurde das Projekt von "Göttingen im Wandel". Ein Ausbau der bestehenden Solidarischen Landwirtschaft und die Gründung neuer Gemeinschaften ist unser Ziel.
Weitere Informationen:
www.gaertnerhof-landolfshausen.de
www.solidarische-landwirtschaft.org
www.tt-goettingen.de
Kontakt:
Karin Schulze (karin.schulze2@gmx.net)
(Text: Karin Schulze)